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Sanierung verrohrter Wallgraben in Rostock 2013

Verbesserung Binnenhochwasserschutz und Vorflut im urbanen Raum

Veranlassung


Der Wallgraben diente der Hansestadt Rostock im Mittelalter als Befestigungsanlage zum Schutz vor feindlichen Übergriffen. Im Zuge der Errichtung der Hafenbahn wurde der Bereich um 1889 vom Hafenbahntunnel unter der Schröderstraße bis zum Stadthafen verrohrt. Diese Rohrleitung ist abschnittsweise über 100 Jahre alt. Als Betreiber dieser Anlage veranlasste der Wasser-und Bodenverband “Untere Warnow-Küste” zusammen mit dem Amt für Umweltschutz daher die Ermittlung des baulichen Zustandes. Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen wurde 2010 ein Sanierungskonzept für den verrohrten Wallgraben erstellt. Ziel dieses Projektes waren die Schadensbehebung sowie der Erhalt des verrohrten Abschnittes und damit die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Stadtgebiet. Das Rohrleitungssystem des Wallgrabens ist eine der wenigen frei abfließenden Systeme im Stadtgebiet der Hansestadt Rostock. Die Zugänglichkeit in diesem Gebiet stellte auf Grund der infrastrukturellen Überbauung sowie der großen Tiefenlage eine Herausforderung dar.

Planungsgebiet

Karte Planungsgebiet

Bauausführung


Die Umsetzung der im Rahmen dieses Projektes geplanten Maßnahmen erfolgte in zwei Bauabschnitten. Der erste erstreckte sich vom offenen Wallgraben in den Wallanlagen bis zur Sportanlage am Kanonsberg und wurde wie folgt in fünf Losen umgesetzt (siehe Abb. 1) .

  • LOS I-III Oktober 2011 bis November 2012 (ASA-Bau GmbH)
  • LOS IV April 2011 bis November 2012 (Groth & Co. Bauunternehmen GmbH)
  • LOS V April 2013 bis September 2013 (ARGE ASA-Bau GmbH/tubus GmbH)


Die sanierungsbedürftige Betonrohrleitung wurde auf Grund statischer Probleme teilweise durch eine neue GFK-Rohrleitung (Glasfaser- verstärkte Kunststoffrohre) ersetzt. Des Weiteren wurde für die Sanierung ein Schlauchlinerverfahren angewandt. Um die Zugänglichkeit zu gewährleisten wurden zudem zwei 12 – 13 m tiefe Schächte errichtet. Dadurch ist eine Verbindung mit weiteren Rohrleitungssystemen möglich.

Der zweite Bauabschnitt soll die Verbindung des Kringelgrabens in der Südstadt mit dem verrohrten Abschnitt des Wallgrabens beinhalten (siehe Abb. 1). Es soll dabei ein Anschluss an einen vorhandenen Regen- wasserkanal Höhe Vögenteich bis zum verrohrten Bereich des Wallgrabens gelegt werden. Durch das vorhandene Kanalnetz wird somit ein Überlaufsystem vom Kringelgraben zum verrohrten Wallgraben geschaffen. Im Ergebnis bisheriger Untersuchungen musste jedoch festgestellt werden, dass die geplante Maßnahme keine bedeutende Entlastung im Hochwasserfall hervorruft. Derzeit wird zusammen mit dem WWAV sowie der Eurawasser Nord GmbH an einer geeigneten Lösung zur Hochwasserentlastung sowie an der Beseitigung hydraulischer Missstände des Ableitungssystems gearbeitet.

Finanzierung


Die Kosten für dieses Sanierungsprojekt belaufen sich auf 3,7 Mio. €. Davon werden 2 Mio. € aus Fördermitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanziert. Die Hansestadt Rostock trägt den Eigenanteil von 1,7 Mio. €.