Gewässerentwicklungsplan für die Zarnow
Als Grundlage für ein Maßnahmenkonzept nach den Auflagen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie
Veranlassung
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) setzt das Ziel, bis zum Jahre 2015 für alle Oberflächengewässer und das Grundwasser mindestens einen „guten ökologischen Zustand“ zu erreichen. Zur Umsetzung der Zielstellung sind Maßnahmenkonzepte zu erstellen (Artikel 11 WRRL), die zukünftig Bestandteil von flächendeckenden Bewirtschaftungsplänen für gesamte Flußgebietseinheiten sein werden (Artikel 13 WRRL). Das Einzugsgebiet der Zarnow ist Bestandteil des Gewässersystems der Warnow. Da eine erste Bewertung nach den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ergab, dass der größte Teil der Zarnow bisher keinen „guten ökologischen Zustand“ aufweist, besteht die Forderung, ein Maßnahmenkonzept zu erarbeiten, das es ermöglicht, das Gewässer bis zum Jahre 2015 in diesen Zustand zu überführen. Der vorliegende Gewässerentwicklungsplan wurde als Grundlage dafür erarbeitet.
Vorgehensweise
Aktueller Zustand im Einzugsgebiet
Die Hydromorphologie (Strukturgüte) und die Nährstoffverhältnisse bilden die Problemschwerpunkte im Einzugsgebiet der Zarnow. Sie bewirken einen gesamtökologischen Zustand, der nicht den Güteanforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie entspricht. Dies schlägt sich in einer mangelhaften biologischen Ausstattung, zum Beispiel in einer zu geringen Besiedlungsdichte der wenigen vorhandenen Fischarten, nieder. Die Strukturgüte ist auf großen Strecken unbefriedigend. Das ist vor allem durch den Ausbau und eine regelmäßige Unterhaltung des Gewässers in den ausgedehnten Moorniederungen bedingt. Während der Sauerstoffhaushalt als gut bis mäßig einzuschätzen ist, zeigen die ermittelten Konzentrationen an Orthophosphat-Phosphor sowie an Ammonium- und Nitratstickstoff im gesamten Gewässersystem zumeist einen mäßigen bis unbefriedigenden Zustand. Ursache sind hier vor allem diffuse Einträge aus dem intensiv ackerbaulich genutzten Umland (Ackerdrainagen, Winderosion) und wahrscheinlich einige Punktquellen (Tierproduktionsanlagen).
Maßnahmenplanung
Zielschwerpunkte:
Hydromorphologie:
Wiederherstellung bzw. Ausbildung naturnaher, ökologisch durchgängiger Gewässer und Uferzonen
physikalisch-chemischen Beschaffenheit:
Einhaltung der Grenzwertkonzentrationen von Orthophosphat-Phosphor, Ammonium- und Nitrat-Stickstoff
Maßnahmenschwerpunkte:
Gewässer als Lebensraum:
Verbesserung der Strukturgüte, vor allem der ökologischen Durchgängigkeit, u. a. durch Etablierung von Gewässerrand- oder Pufferstreifen, Umgestaltung ausgewählter Gewässerabschnitte und Bauwerke
Verminderung diffuser Stoffeinträge aus dem Einzugsgebiet:
Umstellung der landwirtschaftlichen Nutzung auf gewässerschonende Produktionsmethoden, Wiedervernässung der Moorflächen, die Sanierung der Kleinen Zarnow besitzt eine hohe Priorität